Rohrprüfstand PRO80HY

Der Rohrprüfstand PRO80HY wird zur Prüfung von Rohrinnendurchmessern benutzt.

Aufgabenstellung:

Stahlrohre für die Verwendung in Einspritzanlagen bei Dieselmotoren sind auf Abweichungen ihres Innendurchmessers nach Fertigstellung zu überprüfen.

Bisher wurde dieser Test manuell mit Kunststoff-Prüfstücken durchgeführt. Blieb ein Prüfstück hängen, war der Rohrinnendurchmesser zu klein. Das Rohr hatte damit die Qualitätskontrolle nicht bestanden.
Nachteil dieser Prüfart war der hohe manuelle Aufwand und die Tatsache, dass gelegentlich im Rohr verbliebene Prüfstücke übersehen wurden und bei der späteren Anwendung zu Verstopfung bzw. Ausfall führten.

Mit dem PRO80HY wurde eine Prüfmöglichkeit entwickelt bei der eine definierte Menge Korrosionsschutzöl durch das Rohr „gepulst“ wird. Während des „Pulsens“ bzw. während des Prüfablaufs wird die Ölmenge und der Druckverlauf gemessen und hieraus ein Maß für den Rohrinnendurchmesser abgeleitet.

Das Prüfergebnis wird mit den Werten einer Referenzrohraufnahme (Referenzrohr mit kleinster zulässiger Toleranz und Referenzrohr mit größter zulässiger Toleranz) verglichen.

Das Prüfergebnis wird registriert, grafisch als „Gut-/Schlecht-Aussage“ dargestellt und an die übergeordnete Anlagen-SPS übermittelt. Letztere sortiert „Gut- und Schlechtrohre“ aus.

Anlagenkonzept:

Der Rohrprüfstand PRO80HY ist in die Rohrfertigungsanlage fest integriert.

Die übergeordnete Anlagen-SPS schiebt bei Freigabe ein Rohrende in die Prüflingsadaption (Spannzange) des PRO80HY. Die Einschieb- bzw. Eintauchgeschwindigkeit wird durch in der Prüflingsadaption vorhandene Näherungsschalter signalisiert.
Ist die notwendige Eintauchtiefe erreicht, beginnt nach Anlagen-SPS-Signal „RohrVerlegt“ der Prüfablauf mit dem Schließen der Prüflingsadaption (Spannzange), der Prüfablauf beginnt. Am Rohrende austretendes Öl wird abgeleitet und der Wiederaufbereitung zugeführt.

Der vom PRO80HY an die Anlagen-SPS übergebene Status „RohrGut“ bzw. „RohrSchlecht“ beendet die Prüfung, die Spannzange wird geöffnet, das Rohr wird entnommen und entsprechend des Prüfergebnisses sortiert.

Bild von Prüflingsadaption PRO80HYDer Rohrprüfstand PRO80HY besteht aus Steuer- und Pneumatik-/Hydraulikeinheit mit Prüflingsadaption.

 
 
 
 
 
 
 Die Pneumatik-/Hydraulikeinheit ist direkt in die Rohrfertigungsstraße integriert.
 

Bild von Steuereinheit Rohrprüfstand PRO80HYDie Steuereinheit mit Messtechnik, PC, Drucker und Bedieneinheit ist in einem 19″-Schrank mit drehbarem Bedienteil/Monitor untergebracht.

Software:

Im Prüfstand-Steuergerät ist ein Mikrocontroller integriert, der die Kommunikation mit einem PC via RS232-Schnittstelle abwickelt.

Die Software – geschrieben mit © LAB-VIEW – stellt das PRO80HY den anderen Programmteilen als „virtuelles Instrument“ zur Verfügung.

Bild von Software Rohrprüfstand

Der Bildschirmausdruck zeigt die Vorgabedaten Rohraussendurchmesser (6mm) und Wanddicke (2mm) und in der Grafik die Prüfergebnisse an. Die blau dargestellte obere und untere Grenze entspricht der Referenzrohraufnahme für ein Rohr mit kleinster bzw. größter zulässiger Toleranz. Die Anzahl der geprüften Rohre und die Fehlerzahl wird protokolliert und die Daten in eine © MS-Access-Datenbank geschrieben.

Kalibrier- und Servicefunktionen des PRO80HY werden mit der Software bzw. mit einem Terminalprogramm über die Schnittstelle durchgeführt, wie z. B. Linearisierung des Referenzdruckaufnehmers.

Zusammenfassung:

  • Messbereich: 0..80 bar
  • Referenzdrucksensor: mit Kennlinien-Linearisierung: Systemfehler <0,05%v.E.
  • Rohrdurchmesserdetektion:
    • Rohraussendurchmesser variabel durch Spannzangeneinsatz: ø 6..12mm
    • Testzeit: ca. 8 Sekunden
    • Rohrlänge: 3..8m
    • Detektionsgenauigkeit: ca. 0,01 mm
  • Medium: Hydrauliköl oder Korrosionsschutzöl
  • Entlüftung: Zustätzliche Prüfölpumpe

Für weitere Informationen sprechen Sie uns bitte an.