Druckwaagen

auch Kolbenmanometer genannt. Pneumatische und hydraulische Varianten. Sehr hohe Genauigkeit und Reproduzierbarkeit, daher Verwendung als Drucknormale. Genauigkeitsklassen 0,05; 0,03; 0,01 und 0,005 % v.M. (!). Das Prinzip soll am Beispiel einer hydraulischen Druckwaage verdeutlicht werden.

Aus einem kleinen Ölbehälter wird durch Herausdrehen einer Spindel Öl ins System gesaugt. Danach wird der Ölbehälter verschlossen. Beim Hereindrehen der Spindel wird Druck im Waagensystem aufgebaut. Dieses miteinander verbundene Rohrsystem besteht aus dem Prüflingsanschluss und dem Zylinder in dem sich der Kolben mit Aufnahmeteller für die Gewichte befindet. Steigt der Druck an, wird der Kolben mit dem auf ihm ruhenden Gewicht aus dem Zylinder herausgedrückt. Um Reibungsverlußte gering zu halten wird der Kolben während der Messung per Hand oder durch Motor in Rotation versetzt.
Durch feinfühliges Einstellen der Spindel kommt der Kolben in den Gleichgewichtszustand (daher der Name), der Kolben rotiert und ist weder in seiner oberen noch in seiner unteren Endlage. Jetzt ist der Druck im System -und damit am Prüflingsanschluss- das Produkt aus wirksamer Fläche und der Massen der aufgelegten Gewichte (incl. des Kolbens).
Das Ergebnis wird mit diversen Korrekturfaktoren beschickt (verrechnet). Diese Faktoren sind z.B. geografische Breite, Höhe über Normal Null, die Querschnittsveränderung des Kolbens bei steigendem Gewicht, der Höhenunterschied der Flüssigkeitssäulen und besonders die Massenunterschiede der einzelnen Gewichte.
Neue Ausführungen sind als elektronische Druckwaagen aufgebaut. Der Ablauf wird dort elektronisch gesteuert automatisch ausgeführt. Die Bedienung ist dadurch wesentlich vereinfacht.

Siehe auch:
Genauigkeit
Genauigkeitsklasse
Reproduzierbarkeit
Drucknormal
% v.M.