Die Anwendung, d. h. die Einsatzart des Messmittels ist entscheidend um diese Frage zu beantworten.
Beispiel: Ein Messgerät wird im Labor oder vor Ort als Servicewerkzeug benutzt. Bei Letzterem ist die Wahrscheinlichkeit der Dejustierung und damit die Notwendigkeit häufigerer Rekalibrierung viel höher als bei Ersterem. Daher werden bei DAkkS– oder Werkkalibrierungen (im Gegensatz zu Eichungen) keine Gültigkeitsdauern festgelegt. Falls ein Qualitätssicherungssystem vorhanden ist werden hier Rekalibrierzyklen für jedes einzelne Messmittel bestimmt. Hier fließen die Erfahrungen der Praxis mit ein.
Tip:
Beobachten Sie, wie Ihr Messmittel sich verhält. In der ersten Zeit sollte es häufiger kontrolliert werden. In Abhängigkeit der Ergebnisse (Kennlinienverschiebungen) sollten dann Kalibrierintervalle festgelegt werden.
Tip:
Was hängt vom Einsatz des Kalibriermittels ab? Je größer der Schaden sein könnte, der durch ein dejustiertes Gerät entstehen könnte, desto wichtiger ist eine Rekalibrierung.
Tip:
Nicht immer muss ein neuer Kalibrierschein erstellt werden. Der Totalausfall ist leicht zu erkennen, eine geringe Messwertabweichung aber nicht. Führen Sie daher in kurzen Zeitabständen Plausibilitätskontrollen mit einem anderen Messmittel durch. Dabei spielt dessen absolute Genauigkeit eine untergeordnete Rolle, es muss jedoch reproduzierbare Ergebnisse liefern. Notieren Sie sich die Abweichungen zum Erkennen einer Drifttendenz.